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“Ostdeutsches Wirtschaftsforum” OWF: Chancen, Herausforderungen und Erfolge im Osten

Das Ostdeutsche Wirtschaftsforum hat erneut bestätigt: Ostdeutschland steht nicht nur wirtschaftlichen Herausforderungen mutig gegenüber, sondern nutzt auch aktive Chancen und verbucht beeindruckende Erfolge. Anbei unser Überblick in ausgewählte Perspektiven und Statements der Polit- und Wirtschaftsspeaker, die wir wissenswert fanden.

“Es ist eine mega Herausforderung, genügend qualifizierte Arbeitskräfte für Deutschland zu gewinnen. Wir sprechen hier von einem Defizit von 400.000 Arbeitskräften pro Jahr.” – Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm

Prof. Russwurm spricht eine klare Sprache: Die demografische Lücke ist eine real existierende Herausforderung. Die Öffnung für qualifizierte Arbeitskräfte aus aller Welt ist entscheidend, um den Standort Deutschland innovativ und wettbewerbsfähig zu halten. „Wir müssen handeln, und zwar schnell, wenn wir den Standort Deutschland im globalen Wettbewerb stärken wollen.“

“Gerade in Ostdeutschland findet eine wirkliche Reindustrialisierung statt.” – Bundeskanzler Olaf Scholz

Bundeskanzler Scholz identifiziert eine „echte Reindustrialisierung“ in Ostdeutschland. Große Namen wie Tesla, CATL, Infineon, Intel, Amazon und TSMC haben sich entschieden, Milliarden in die Region zu investieren. Dies spiegelt die attraktiven Standortbedingungen wider, darunter exzellente Hochschulen, große Gewerbeflächen, eine technologieinteressierte Bevölkerung und eine effiziente Verwaltung.

“Halbleiter sind entscheidend für unsere Wertschöpfungsketten. In Deutschland sparen die Menschen auf dem Girokonto und unsere Rente ist im Umlageprinzip organisiert. In den USA beispielsweise da sparen die Menschen am Aktienmarkt und die Altersversorgung ist durch die Pensionsfonds organisiert.” – Christian Lindner

Christian Lindner hebt die kritische Rolle der Halbleiterindustrie hervor und appelliert für eine stärkere Beteiligung privaten Kapitals, um Deutschlands Wirtschaft dynamisch zu halten. Seine Vision: Eine Wirtschaft, die sich nicht nur auf Sparbücher stützt, sondern aktiv Kapitalmärkte nutzt – ähnlich dem amerikanischen Modell.

“Wir müssen jetzt gucken, dass wir über Investitionen versuchen, diese Ideen und diese Themen auch wirklich zu monetarisieren.” – Sonja Pierer, Intel Germany Services GmbH

Intel’s Sonja Pierer erklärt, warum gerade Magdeburg für neue Betriebsstätten auserwählt wurde: Hervorragende Forschungs- und Bildungsinfrastrukturen, unterstützt durch lokale Universitäten und das Cluster Silicon Saxony, ziehen nicht nur Investitionen an, sondern auch Talente. Gleichzeitig übt sie Kritik, dass es nicht nur bei einer Wirtschaft der Zulieferer bleiben darf, sondern Produkte bis zur Eigenvermarktung in der Wertschöpfungskette ausentwickelt werden müssen. Eine Herausforderung, die wir bspw. in Thüringen auch immer wieder sehen. Innovation ja, Kreation einer erfolgreichen Eigenmarke und deren Vermarktung eher verhalten.

“Arbeits- und Fachkräftemangel darf nicht zur dauerhaften Wachstumsbremse für Deutschland werden.” – Hubertus Heil

Arbeitsminister Heil adressiert den Fachkräftemangel als kritische Herausforderung. Er betont die Wichtigkeit der Ausbildung und kontinuierlichen Weiterbildung, um den Arbeitsmarkt lebendig und wettbewerbsfähig zu gestalten. Deutschland muss langfristig denken und nachhaltige Bildungsstrategien implementieren.

Insgesamt zeigt sich klar, dass Ostdeutschland ein attraktiver Standort für Investoren und Innovatoren ist. Durch gezielte Investitionen und eine weltoffene Wirtschaftspolitik kann die Region ihre Rolle als wirtschaftlicher Innovationsmotor weiter stärken.