Von Nougat und Weitsicht: Wie Viba sweets zur nationalen Marke wächst — im Gespräch mit Corinna Wartenberg

Corinna Wartenberg, Geschäftsführerin für Marketing und Vertrieb bei Viba sweets. Es ist eine spannende Geschichte, die Corinna mit viel Leidenschaft erzählt – über die Wurzeln des Unternehmens im Thüringer Wald, die Herausforderungen der Wendezeit und den Mut, der Viba 2024 zu einem der größten Süßwarenfilialisten Deutschlands gemacht hat. Von einem kleinen Café zu über 1000 Mitarbeitern und Filialen in ganz Deutschland – das ist die beeindruckende Reise von Viba Sweets.

Corinna Wartenberg zur Podcast-Aufzeichnung vor der Viba Nougat Welt in Schmalkalden. Foto: ESH

Alles begann mit Nougat

Schon zu Beginn des Gesprächs wird deutlich, wie wichtig die Verbindung zur Tradition für Viba ist. Corinna erinnert sich an die Anfänge: „Nougat war immer das Herz unseres Unternehmens“, erzählt sie. Viba wurde 1893 in Schmalkalden gegründet und schon früh entwickelte sich die berühmte Nougatstange zum Verkaufsschlager – eine Erfindung, die bis heute in der Originalrezeptur hergestellt wird.

Man merkt, wie sehr Corinna von der Geschichte des Unternehmens begeistert ist. „Es ist unglaublich, dass ein Produkt, das vor über 100 Jahren entwickelt wurde, heute noch so beliebt ist“, sagt sie. Dabei bleibt Viba nicht stehen. Das Unternehmen ist stolz auf seine Wurzeln, hat aber auch den Blick fest nach vorn gerichtet. „Tradition ist toll, aber wir wollen uns auch ständig weiterentwickeln“, betont Corinna.

Ostdeutsche Stärke und Expansion zur größten Süßwarenmarke Deutschlands

Was Viba besonders macht, ist nicht nur die lange Tradition, sondern auch der besondere Weg, den das Unternehmen als ostdeutscher Betrieb gegangen ist. „Wir haben die Herausforderungen nach der Wende gemeistert und uns danach ganz bewusst für einen mutigen Schritt entschieden: die Übernahme mehrerer westdeutscher Unternehmen“, erzählt Corinna.

Die Expansion hat Viba zur größten Süßwarenmarke Deutschlands gemacht. „Dass wir als ostdeutsches Unternehmen die größten Süßwarenfilialisten in Deutschland übernehmen, das hätte vor einigen Jahren wohl niemand gedacht“, sagt Corinna stolz. Das zeigt, dass auch in Ostdeutschland große Erfolgsgeschichten geschrieben werden können.

Es ist beeindruckend, wie Viba die Verbindung zwischen Tradition und Moderne meistert. Als traditionsreiches Unternehmen gelingt es ihnen, den Blick stets nach vorne zu richten und zukunftsorientiert zu handeln – eine Balance, die im Gespräch mit Corinna Wartenberg deutlich wird. „Wir müssen uns ständig weiterentwickeln. Tradition allein reicht nicht, um langfristig erfolgreich zu sein.“, so Corinna.

Vom Café zur Markenikone

Ein großes Thema im Gespräch ist der Aufbau der Marke Viba. „Unsere Marke ist unser größtes Kapital“, erklärt Corinna. „Eine starke Marke zu entwickeln und zu pflegen, ist das A und O, besonders in unserer Branche.“

Mit der Viba Nougat-Welt, einem Erlebniszentrum im Thüringer Wald, hat das Unternehmen ein echtes Highlight geschaffen. „Die Leute kommen aus der ganzen Region, um mehr über unsere Geschichte zu erfahren und unsere Produkte zu erleben“, erzählt sie begeistert. Man merkt sofort: Viba ist viel mehr als nur eine Süßwarenmarke – es ist ein Stück Heimat und ein Erlebnis für Jung und Alt.

Große Entscheidungen, mutige Schritte

Was Viba besonders auszeichnet, ist der Mut, große Entscheidungen zu treffen. So auch bei der Übernahme der Marken HEILEMANN, arko, HUSSEL und Eilles. „Das war natürlich ein Risiko“, gibt Corinna offen zu. „Aber wir haben die Chance gesehen, unsere Marke auf ganz Deutschland auszudehnen.“

Insgesamt 160 Filialen wurden übernommen, und damit hat sich Viba von einem regionalen Player zu einem nationalen Marktführer entwickelt. „Es ist ein wahnsinniges Gefühl zu wissen, dass wir jetzt in ganz Deutschland vertreten sind“, sagt sie. Diese Weitsicht, gepaart mit einem Gespür für Chancen, hat Viba zu dem gemacht, was es heute ist: ein Vorreiter der Süßwarenindustrie.

Vibas Geschichte ist eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung Ostdeutschlands verknüpft. Die Herausforderungen nach der Wiedervereinigung waren groß – viele Unternehmen mussten schließen, wurden verkauft oder standen vor dem Aus. „Es war eine schwierige Zeit“, erinnert sich Corinna. „Die Treuhand hatte das Ziel, unser Unternehmen zu verkaufen. Zum Glück hatten wir jemanden wie Karl Heinz Einhäuser, der das Potenzial erkannte und sich für Viba entschied. Es war fast wie eine Liebesgeschichte.“

Was Viba heute ausmacht, ist nicht nur die Verwurzelung in der Region, sondern auch der Mut, neue Wege zu gehen. „Wir haben uns nie darauf ausgeruht, was wir haben“, sagt Corinna. „Wir haben immer nach vorne geschaut und uns gefragt, was als Nächstes kommt.“

Nachhaltigkeit und Innovation Hand in Hand

Auch das Thema Nachhaltigkeit ist bei Viba allgegenwärtig. „Die Leute fragen uns oft, was wir für die Umwelt tun“, erzählt Corinna. „Und wir antworten immer: Wir arbeiten ständig daran, besser zu werden.“ Ob es um die Reduzierung von Verpackungsmüll geht oder um nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen wie Kakao – bei Viba steht die ständige Weiterentwicklung im Fokus.

„Es geht darum, das Richtige zu tun und dabei ehrlich und transparent zu bleiben“, erklärt Corinna. „Wir sind nicht perfekt, aber wir arbeiten jeden Tag daran, nachhaltiger zu werden.“ Die Werte von Viba spiegeln sich nicht nur in den Produkten wider, sondern auch in der Art und Weise, wie das Unternehmen geführt wird.

Warum Viba ein Vorbild für ostdeutsche Unternehmen ist

Am Ende des Gesprächs wird klar: Viba ist mehr als nur ein Süßwarenhersteller. Es ist ein Symbol für den Unternehmergeist und die Innovationskraft, die in Ostdeutschland zu Hause sind. „Wir sind hier verwurzelt, aber unsere Vision ist international“, sagt Corinna. „Unser Ziel ist es, weiter zu wachsen, neue Märkte zu erobern und dabei immer unseren Werten treu zu bleiben.“

Für alle, die mehr über diese faszinierende Reise von Viba erfahren möchten, lohnt sich ein Blick in die neue Folge des EASTSIDE HEROES Podcasts. Corinna Wartenburg nimmt uns mit hinter die Kulissen eines Unternehmens, das Tradition und Innovation auf beeindruckende Weise verbindet. Eine Geschichte, die zeigt: Mit Mut und einer klaren Vision kann man Großes erreichen – und das mitten aus dem Thüringer Wald heraus.


Hört rein und lass euch von der Erfolgsgeschichte inspirieren.

Moritz

Moritz ist Mitgründer von EASTSIDE HEROES und der E-Commerce-Marke “No Coffee”. Zuvor war er CEO der Influencer-Marketing-Software IROIN®. Mit seiner Expertise im Digital- und Influencer-Marketing sowie in SaaS-Geschäftsmodellen treibt er die digitale Transformation und Vernetzung von Unternehmen in Ostdeutschland voran. Er hat ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der Region und setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Ostdeutschland als dynamischen Wirtschaftsstandort zu etablieren und innovative Lösungen voranzutreiben.

https://www.linkedin.com/in/moritz-wasserek
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